Das Mosaik deiner Persönlichkeit IV: Warum Integration der Schlüssel ist

Ein Mosaik einer Person in goldtönen mit buntem Hintergrund aus vielen vekleinen Kacheln

Dieser Blogpost ist der vierte Teil einer Serie und behandelt Fragen zur Integration von getrennten inneren Anteilen. Falls du die ersten drei Teile noch nicht gelesen hast, solltest du dies nachholen, um zu verstehen, was innere Anteile sind (Teil 1), welche typischen Rollen sie spielen (Teil 2) und wie du sie identifizieren kannst (Teil 3).

Der Schlüssel liegt nicht im Kampf gegen diese Anteile, sondern darin, sie zu verstehen und zu integrieren.

Warum Integration so wichtig ist

Wenn du vor einer psychischen Herausforderung, wie Ängsten, stehst und nun versuchst, dir diese Ängste „abzutrainieren“, wie es z. B. in der Verhaltenstherapie gemacht wird, dann arbeitest du primär an den Symptomen. Die Ursache wird dabei meist außer Acht gelassen oder zumindest nur indirekt bearbeitet. Damit muss das Umlernen des ungewünschten Verhaltens gegen den Widerstand des noch aktiven, getrennten inneren Anteils durchgeführt werden. Es dauert also viel länger und es kostet enorm viel Kraft, Zeit und Nerven, die unnötigerweise aufgebracht werden müssen, um eine Veränderung zu erreichen. Auch bei dieser Arbeit kann es zur Integration eines problematischen Anteils kommen, allerdings bleibt das dem Zufall überlassen.

In meiner Praxis habe ich viele Klienten, die bereits eine Psychotherapie gemacht haben und denen es nach der oft jahrelangen Therapie für eine bestimmte Zeit besser geht. Nur leider kehren die Probleme irgendwann zurück, meist wenn andere Dinge im Leben für zusätzliche Belastung sorgen. Ein Kind wird geboren und der Alltag ändert sich, finanzielle und berufliche Herausforderungen, eine Beziehung geht zu Ende, der Verlust eines geliebten Menschen, körperliche Krankheit oder ein anderer Schicksalsschlag, manchmal ist es auch einfach nur das Älterwerden. Im Alter nimmt die Fähigkeit, Unverarbeitetes zu unterdrücken, ab, und es zeigen sich die Probleme, die jahrzehntelang ignoriert wurden.

Ohne Integration ist keine vollständige Heilung möglich!

Was für die Integration notwendig ist

Wie ich bereits im dritten Teil beschrieben habe, kann die Integration grob in 5 Schritte unterteilt werden, die ich nun an dieser Stelle etwas ausführlicher beschreiben möchte.

1. Erkenne, dass etwas nicht stimmt. (Das Leid, das dich eine Lösung suchen lässt.)

Dieser Schritt geschieht dir einfach. Wann du erkennst, dass etwas geändert werden muss, ist ganz individuell. In manchen Fällen muss das Leid erst lebensbedrohlich werden, andere sind feinfühliger und merken schon, bevor es richtig losgeht, dass da was nicht stimmt und in Ordnung gebracht werden will.

Teil dieses 1. Schrittes ist auch, loszugehen und sich Unterstützung zu suchen. Wann das passiert, hängt davon ab, wie groß dein innerer Widerstand gegenüber dem Leid ist. Auch der Widerstand ist bei jedem individuell. Einen hohen Widerstand hast du z. B., wenn du glaubst, dass du alles im Leben alleine schaffen musst, oder wenn du denkst, dass du es nicht wert bist oder es nicht verdient hast, glücklich zu sein oder in dich selbst zu investieren.

2. Identifiziere die inneren Anteile, bzw. die Symptome, Trigger und Auswirkungen.

Das Identifizieren der inneren Anteile ist nicht einfach, denn sie verstecken sich in deinem Unbewussten. Du kannst nur ihre Auswirkungen, beobachten. Ein Gefühl zu haben ist normal, aber wenn das Gefühl dich hat, dann ist ein Anteil aktiv. Was hat das Gefühl getriggert? Was ist passiert? Wann denkst oder handelst du so, wie du eigentlich gar nicht sein willst? Wann verlierst du die Kontrolle, bist wie auf Autopilot?

3. Stelle eine Kommunikation mit diesen getrennten Anteilen her.

Die Identifikation der eigentlichen Anteile geschieht dadurch, dass du eine Kommunikation mit ihnen aufbaust. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden, und je nach Anteil und Person funktioniert die eine oder andere besser. Beim Yager-Code ist das z. B. die Arbeit mit dem Zentrum. Das ist eine Art Direktor deines Unbewussten. Bei der Regression, also Rückführungen im hypnotischen Bewusstseinszustand, sind es die Affektbrücken, also die Gefühle, die ein aktivierter Anteil erzeugt und welche sich wie ein roter Faden bis zum Anteil zurückführen lassen.

4. Befriede diese Anteile und integriere sie in dein Mosaik der Persönlichkeit.

Dieser Schritt ist der Kern der Integration. Alles vorher ist nur die Vorbereitung, um mit dem passenden getrennten Anteil kommunizieren zu können.

Grob beschrieben wird geschaut: Welche Geschichte, Gefühle, Trigger, Aufgaben usw. hat der Anteil? Dann wird der Anteil über die aktuelle Lebenssituation von dir aufgeklärt. Das ist wichtig, denn er ist ja in der Zeit stehen geblieben und versteht nicht, dass er statt Hilfe Probleme bereitet.

Es folgt die Befriedung des Anteils, bei der die im Anteil eingeschlossenen Wunden behandelt werden. Das können z. B. Schuldgefühle, negative Glaubenssätze, Vorwürfe, emotionale Verletzungen und vieles mehr sein. Je nachdem, worum es sich handelt, mit wem ich arbeite und wie der Anteil aufgebaut ist, kommen hier unterschiedlichste psychotherapeutische Methoden zum Einsatz.

Nachdem diese Wunden und Blockaden versorgt wurden, beginnt der Heilungsprozess, bei dem der Anteil seine problematischen Mechanismen auflöst, sich verbindet, nachreift und sich in das Mosaik deiner Persönlichkeit integriert.

5. Vom Wissen zur Weisheit

Nach der Integration ist vor der Erfahrung. Auch wenn sich der Anteil integriert hat, fehlt dir noch die Erfahrung in dem betroffenen Bereich in deinem Leben. Wenn dieser Anteil z. B. dafür gesorgt hat, dass du Angst vor dem Verlassenwerden hattest und du deshalb stets die Menschen um dich herum auf Abstand gehalten hast, dann darfst du nun Erfahrungen von Nähe machen, die dir vorher unmöglich waren.

Sehr deutlich beobachte ich diesen Schritt immer wieder bei Klienten mit Angststörungen. Nehmen wir z. B. die spezifische Phobie gegen Spinnen. Nach der Behandlung wissen sie, dass der für die Spinnenphobie verantwortliche Anteil integriert ist, aber die Angst vor der Angst ist noch da. Erst wenn sie das nächste Mal eine Spinne sehen und die Erfahrung machen, dass die vorher schon so oft erlebte und wieder befürchtete Angst und Panik ausbleibt, wird das Wissen zur Weisheit und auch die Angst vor der Angst verschwindet.

Ein wundervoller Nebeneffekt ist, dass der Anteil selbst sich nicht auflöst, sondern nur sein problematisches Verhalten und die dadurch entstandenen Widerstände. Der Anteil selbst steht dir mit seinen Ressourcen für die Erfüllung deiner Wünsche und Ziele wieder voll zur Verfügung.

Die gesteigerte Energie und Freiheit erlauben es dir, neue Erfahrungen zu machen und die hinzugewonnene Lebensqualität, Freude, Leichtigkeit, Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Freiheit und alles andere, was durch den inneren Kampf erschwert oder sogar ganz blockiert wurde, zu genießen.

Wie die Integration gelingt

Für eine erfolgreiche Integration und Heilung braucht es nicht mehr, als die oben beschriebenen fünf Schritte. Ob, wie und in welchem Zeitrahmen du diese durchläufst, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen ist es deine eigene Bereitschaft, dich für deine Gesundheit einzusetzen, und zum anderen auch, welche Werkzeuge dir zur Verfügung stehen.

Wie Hypnose und therapeutische Begleitung unterstützen

Der Zustand der hypnotischen Trance ermöglicht einen direkten Zugang zu deinen inneren Anteilen und erleichtert die Kommunikation mit ihnen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass der sonst so aufreibende Kampf gegen den inneren Schweinehund ausbleibt.

In der Zusammenarbeit begleite ich dich dabei, deine wichtigsten Anteile zu identifizieren, ihre Bedürfnisse zu verstehen und verletzte oder blockierte Anteile zu integrieren, damit du heilen kannst.

Hast du Lust, es dir einfach zu machen? Wenn du ein Thema hast, das du gerne lösen möchtest, dann vereinbare dein kostenfreies Erstgespräch, um zu erfahren, wie ich dich mit meiner integrativen Hypnosetherapie dabei unterstützen kann.